Der Zigeuner

So wird die Figur landläufig und im Volksmund genannt. Es handelt sich um eine weibliche Figur und sie müsste eigentlich Zigeunerin genannt werden.

 

Im Japanesenspiel wird sie wie folgt dargestellt:

Kathri: «Jesses-nei, logid: Feckerwyber,

mid Schnörene we Muschgetryber.»

 

Jöretönel: «Lueg zu de-n Eiere, wehr-di um d'Wösch,

die-daa göhnd-dier über ds Silber und ds Mösch.»

 

Schuleherreni: «Manne i Röcke?? Mier grüüset's schier. So eini tanzeti nid mid mier.»

 

Schuelherr: «Die Gstalt daa isch üssi Urzyt-Belaschtig.

Si trückt die niedere Inschtinkte uus,

wo-me ja besser verschwygt ussrem huus.

D'Zivilisation hed mangs g'wandlet,

Aber ds Seelebild blybt nid minder verschandlet.»

Paul Kamer: Dr Blätz, Triner Druck, Schwyz 1970, Seite 29

Das Gewand und die Utensilien

 

Die Handschuhe sind, wie bei allen Maschgraden, schnee­weiss.

 

Die Schuhe müssen schwarze Halbschuhe sein. Gerne werden auch noch die schwarzen Leder Halbschuhe mit "feinen Sohlen" getragen. Glatte Sohlen ermöglichen beim Nüsseln ein reibungsloses Spicken. 

 

Der Orangensack ist ebenfalls farbig und auf das Ge­wand abgestimmt. Er ist meistens rechteckig und hat oben zwei Stoffträger. Nicht selten ist eine Fütterung im gleichen Stoff wie das Schultertuch vorzufinden. Das Füllgewicht beträgt ca. fünf Kilogramm Orangen.

 

Das Kopftuch ist genau gleich gemacht wie beim Hudi. Die Farbe ist  zwingend im gleichen roten Stoff wie die Stulpen.

 

Die Stulpen sind gleich gestaltet wie jene vom Hudi. Nur in der Farbe besteht ein Unterschied. Die Stulpen und die Kopftücher haben unbedingt derselbe Rotton.

 

Der Büstenhalter (Herz) ist aus Stoff. Dieser kann hinten individuell zugeschnallt werden. Vorne ist er kugelig gepolstert und bildet so die nö­tigen Erhöhungen. Die Form entspricht einem normalen Damenbüsten­halter. Eine andere Möglichkeit ist das Tragen von einem grossen Damenbüstenhalter, wobei die Busenform durch zugeschnittene Schaumstoffteile oder gestopfte Tücher erreicht wird.

 

Das Tambourin: Die meisten Tambourine sind aus Holz, wobei auf­einandergelegte Metallplättchen den hellen, gläsernen Ton erzeugen.

 

Der Hinterteil (Füdli): Was der Blätz und der Alte Herr als Bauch benützen, trägt der Zigeuner als Hinterteil mit sich.

 

Der Rock fällt bis an die obere Wade hinunter und ist oft am Saum mit Fransen bestückt. Beim Rock und den folgenden Kostüm­teilen ist die Stoffauswahl sehr vielfältig. Möglichst farben- und ornamentenreiche Stoffe werden vorgezogen. Bei den Farben herrschen schwarz, grün, braun und rot vor. Vielfach sieht man auch aufge­nähte Stoffteile auf den Röcken. Durch ein Gummiband wird er in den Hüften festgehalten.

 

Das Oberteil ist langärmlig und in den Handgelenken mit einem einschneidenden Gummizug versehen. Auf der Brustseite ist dieses Kostümstück aufknöpfbar. Die Bluse reicht bis über die Hüfte, wobei in der Hüftgegend ein weiteres Gummiband eingezogen ist. Die Stofffarbe ist dem Gesamteindruck angepasst.

 

Das Schultertuch ist ein gleichschenkliges, vielfach ein­farbiges, grosses Dreieckstuch, das mit einem Fransenband einge­fasst ist. Jener Spitz, den die gleichen Schenkel bilden, fällt über den Rücken, die beiden andern werden auf der Brustseite mit einer Sicherheitsnadel zusammengebracht, so dass das Tuch die Schultern und einen Teil des Oberkörpers bedeckt.

 

Das Kopf- und Nackentuch kommt einem Schleier gleich. Auf der mit Karton verstärkten Stirnseite ist das Diadem befestigt. Dieses ähnelt goldig aussehendem Schmuck, den die Zigeuner (fahrendes Volk) getragen haben sollen. Er besteht aus Münzen und allerlei andern Formen wie Monde Sterne o.ä.. Das Tuch fällt bis weit über den Rücken und ist mit Goldbändern oder auch Fransenbändern verziert.

 

Seine Maske

Diese Maske hat etwas Orientalisches an sich und erinnert an die Kriegsbemalung von Indianern. Der Grundton ist ein sattes

dunkleres Braun, oder etwa Rotbraun. Die Maske ist sehr schmal, so auch die spitze, weit hinausragende Nase, die einer Bogennase gleichkommt. Zugleich ist sie durch eine senkrechte, gewellte Bogenlinie hervorgehoben. Auf dem Kinn, den Wangen und der Stirn fallen die gelb-schwarzen Linien auf, welche verschie­denartig angeordnet sind. Die Augenbrauen und Wimpern, sowie die Augenfurchen sind mit schwarzen Strichen ausgeführt. Die Augen sind mit weisser und roter, sowie schwarzer Farbe gestaltet. Etwas eckig stehen die Backen vor und die Nasenflügel sind breit erweitert. Die Lippen treten durch die rote, satte Farbe deutlich heraus.

Gesamteindruck: Der Zigeuner hat ein strenges Aussehen, das aber im Gesamten doch zufrieden und ruhig wirkt. Etwas ernst wirkt er vor allem durch den roten Mund. Sicher ein ausdrucksvoller Maschgradenkopf.

 

Das Verhalten

Der Zigeuner ist äusserst lebendig und manchmal ein richtiger "Rampass". Er springt wild herum und weiss viel zu erzählen und schiebt die Leute gerne auf die Rolle, wobei dies nicht nur eine Eigenart des Zigeuners ist.

 

Die Häufigkeit im Auftreten

Anno 1978: In der Garderobe waren 25 Zigeuner aufbewahrt. Diese waren jeweils bald belegt, wird er doch gerne getragen. Er trägt sich leicht und bietet eine grosse Bewegungsfreiheit, dadurch kann man sich in ihm richtig austoben.

Stand 2025: Aufgrund sehr vieler privater «Gwändli» ist diese Figur in der Rott immer und oft anzutreffen. Die Garderobe führt derzeit ca. 25 Stück.

Fransen



Batzen

Blusenstoffe



Schellenkranz



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