Zwei Tambouren begleiten die Rott den ganzen Tag hindurch und haben den Maschgradenvater in ihrer Mitte, welcher den Narrenstock mit sich trägt. Die Tambouren ziehen meistens am Ende der Rott einher und stellen sich jeweils vor den Eingängen der Restaurants auf, um den Maschgraden vor der Wirtschaft die Gelegenheit zum Nüsseln zu geben.
Mit einigen Trommelschlägen in der Wirtschaft stimmen sie zum Aufbruch an und visieren durch die schwyzerischen Gassen die nächste, auf dem Routenplan eingetragene Wirtschaft an. Ohne die Tambouren wäre eine Rott wie ein Auto ohne Motor, so sehr gehören sie dazu.
Früher trommelten in der Nüsslerrott Vater und Sohn Toni Kälin vom Chlösterliboden. Wenn wir zurückgehen, weiss man, dass um ca. 1870 herum Franz-Domini Kälin und Karl Kälin (Vater von General Gütsch) die Rott begleiteten.
Später trommelten Otto Ehrler aus Brunnen, Franz Betschart, Josef Kälin und allen voran der Steiboden Xaver (Xaver Kälin).
Ganze 41 Jahre diente Steibode Xaveri der Schwyzer Rott mit seinem Trommelkönnen. Er war es, der die Ordonnanz-Trommel bedächtig mittrug, die Brissago im Mund und den runden Ländlerhut auf dem Kopf. Diese Aufmachung hat sich eingebürgert und auch Vater und Sohn Toni Kälin haben den Ländlerhut so getragen.
Vielfach kamen die Tambouren aus der Verwandtschaft Kälin. Toni Kälin Senior lernte das Trommeln bei seinem Onkel. Die Trommeln lehnte er jeweils zum Üben aus. Damals waren diese Instrumente noch länger und schwerer. Schon bald einmal wollte er den Narrentanz lernen, obwohl er das Ordonnanztrommeln erst im Militärdienst erlernte. Da begab es sich, dass Franz Betschart an der Fasnacht krank war. Toni Kälin, damals etwa 18 Jahre alt, wurde ein Tag vor der Fasnacht, vom Skifahren weg, in den Steinboden zu seinem Onkel berufen, um den Narrentanz zu üben. Am andern Tag trommelte er ihn zusammen mit Steibode Xaveri in der Rott. Dies war im Jahre 1936 beim Preisnüsseln. Seither trommelte Toni Kälin Senior alljährlich in der Schwyzer Rott. Nach dem Hinschied von Steibodä Xaveri (1955) trommelte er mit Adolf Schäuble und Karl Rickenbacher und danach zwölf Jahre mit seinem Sohn Toni Kälin.
Früher hatte man die alten Ordonnanztrommeln mit den Kalbsfellen. Diese waren nicht regen- und kältebeständig und oft zersprangen die Felle. Mit Schrauben mussten die Felle gespannt werden. Seit 1960 verwendet man die Ordonnanztrommeln mit den Seilen zum Spannen und mit Plastikfellen. Diese bersten kaum mehr, auch nicht bei Regen, Schnee und Kälte.
Toni Kälin Senior war Mitbegründer des Tambouren Verein Schwyz und lehrte natürlich die Mitglieder den Narrentanz. Doch ist es freilich eine Kunst, den Narrentanz genau nach der Überlieferung zu trommeln. Nur wenigen bleibt es vergönnt, ihn rhythmisch perfekt und technisch einwandfrei zu trommeln. Ihn längere Zeit zu trommeln erfordert eine Anstrengung und die "Kälins" wussten
beide von geschwollenen Fingern und Armen nach einem Fasnachtstag zu erzählen.
Früher war es Brauch, als letzte Wirtschaft die «Mythen» mit der Rott zu besuchen, meist etwa um 21.30 Uhr. Dies hatte seinen Grund, denn General Gütsch (langjähriger Präsident der "Schwyzer Nüssler") wohnte ganz in der Nähe. Überdies kamen in diesem Restaurant die "Gründungsgespräche" des Vereins zu Stande. Heute ist dies nicht mehr so. Es wird schon um 20.00 Uhr fertig gemacht und nicht mehr unbedingt im Dorfbach.
Heute wird den Tambouren für ihre strenge Arbeit auch ein kleines Entgelt gegeben, was früher nie der Fall war.
Mit den Tambouren hängt auch die Gründung der Güdelmontag Rott zusammen. Die Hinterdörfler wollten von den Tambouren im Hinterdorf abgeholt werden. Als ihnen dieser Wunsch nicht erfüllt wurde, gründeten sie selbst einen Verein, dies kurz nach dem Kriege. Steibodä Xaveri führte eine amüsante Tradition ein. Am Sonntag vor dem ersten Fasnachtstag war es üblich, dass die eifrigsten Fasnächtler auf dem Steinboden zusammenkamen, da wurde getrommelt und genüsselt, Schwarzes getrunken und das "Wurstbankett" serviert. Aus der Vorfreude auf die Fasnacht entwickelte sich daraus eine kaum zu beschreibende Gemütlichkeit. Früher traf sich der Vorstand der "Nüssler" im Chlösterliboden zum gleichen Zwecke bei Toni Kälin. Dies seit 1959. Das sei eine rechte Einstimmung auf die Fasnacht, meinte dieser.