Der Alter Herr

Auszug aus dem Japanesenspiel: Mit den folgen­den Sätzen wurde den Alten Herren begegnet, nachdem sie sehr langsam den Narrentanz vordemonstrierten.

Schuelherr: «Jaa, da die alte Herre-n im Zopf,

das isch üüse-n Arischtokrate-Chopf.

Die noble-n Ideje, das alt Regimänt.

Mä hed's zwar scho zimli lang aberchännt.

Es gspeischteret glych nu i allne Grinde

und verejrbt-si uf d'Chindes-Chinde.

We isch es, ier Goufe? Wemmer de Alt?

Z'Japan wäär das ä gäbigi Gstalt.

Sämtlichi Zöpf, wo mier nid chönd vertrybe,

wurdid de eifach dett hinde blybe.»

 

Alter Herr:» Eh bien! Mier hend Dublone hei treid

und Schwyz gmacht zur Sehenswürdigkeit.

So isch hie toujours: me wett gält-n und schyne.

Blouss,berappe söttid's die Dumme -n und Fryne...»

Paul Kamer: Dr Blätz, Triner Druck, Schwyz 1970, Seite 33

Das Gewand und die Utensilien

 

Die Handschuhe sind, wie bei allen Maschgraden, schnee­weiss.

 

Die Schuhe müssen schwarze Halbschuhe sein. Gerne werden auch die schwarzen Leder Halbschuhe mit "feinen Sohlen" getragen.

 

Der Orangensack ist schneeweiss und wird im Arm, ganz nah zum Körper getragen oder über die Schulter geschlagen. Er hat Masse von ca. 40 x 45 cm und hat an beiden Rändern einen Trägerbändel.

 

Das Kopftuch deckt die Nacken- und Halsgegend ab und lässt nur noch den Ausschnitt für das Gesicht frei. Es ist aus weissem Stoff und reicht bis über die Schultern. Unter dem Kinn wird es mit weissen Bändern zugebunden.

Es fängt vor allem den Kopfschweiss auf und deckt die genannten Partien ab.

 

Der Holzstock: Wie der Name sagt, verkörpert diese Figur einen älteren Mann, der zudem noch hinkt. Daher stützt er sich immer auf den Stock beim Laufen. Zum Nüsseln (dazu ist er vollumfänglich fähig) klemmt er den Stock und den Orangensack unter den Arm, den er meistens vorher leert. Der Stock ist aus Holz und vielfach oben im rechten Winkel abgebogen. Es sind Naturstöcke und manch­mal ist am oberen Stockende noch ein hineingeschnitzter Kopf zu erkennen. Die Stöcke machen einen massiven und knorrigen Eindruck.

 

Die Strümpfe reichen über die Knie, bevorzugt werden Strumpfhosen. Sie sind weiss und aus sehr feiner Wolle oder aus Strumpfstoff. Wie es bei Strümpfen üblich ist, sind auch die Fussteile angestrickt.

 

Die Hosen sind aus sehr feinem Samt und reichen bis über die Knie. Am Ende haben sie eingezogene Bändel, mit denen sie zuge­schnürt werden. Sie ist vor allem in der Bauchgegend sehr weit, da sie noch mit einem Bauch gestopft wird. Die Hose ist mit zwei Hosensäcken ausgerüstet und an den Beinaussenseiten mit einem senkrecht verlaufenden Goldband bestückt. Die Farbe ist mei­stens dunkelblau.

 

Der Bauch: In der Umgangssprache nennt man diesen Gegenstand nur "Buuch". Er ist halbkreisförmig und aus festem Stoff, der mit Füllmaterial gestopft ist. An den Ecken befinden sich Tragriemen mit einem verstell­baren Verschluss.

 

Das Gilet (Weste) ist aus Brokatstoff hergestellt und wird in der Rückenpartie mit einer Rückenspange zusammengebunden. Dieser Riegel dient für eine optimale Passform.

 

Die Jacke reicht fast bis zu den Knien und trägt weit unten links und rechts mit Goldrand eingefasste Taschenlappen. Die Jacke ist langärmlig und meistens weinrot. Der ganze Taschenrand ist mit Goldband einge­fasst. Die Öffnung vorne ist sehr weit geschnitten, damit die Geltung des Gilets unterstrichen wird. Sie hat links und rechts entlang des Randes eine Reihe von Goldknöpfen, welche aber nur dekorativen Zweck erfüllen. Knöpfe sind auch an den Ärmeln und am Rückenteil angebracht.

 

Das "Schabot" deckt den V-Ausschnitt des Gilets. Es ist ein dreieckiges Tuch, auf dem stufenweise Spitzentüchlein ange­reiht sind, welche sich überlappen. Das "Schabot" wird um den Hals herum angemacht und ist weiss.

 

Die Perücke ist von weisser oder weissgelblicher Farbe, mit weichen Haaren, welche meist künstlich hergestellt werden. Die Perücke wird Mozartzopf genannt. Der Haarbüschel, welcher hinten hinunterragt, ist nicht geflochten, aber teilweise mit einem Band eingeschnürt. Es ist auch möglich, dass er ganz mit einem schwarzen oder braunen Band eingebunden ist.

 

Der Dreispitz ist für den Alten Herrn charakteristisch. Meist wird er aus einem melonenähnlichen, schwarzen Hut herge­stellt, indem der Rand zu einem Dreispitz herangenäht wird. An den drei Kanten werden samtene, gefaltete Scheiben mit einem Kreis in der Mitte angenäht. Mit zwei Bändeln wird der Hut unter dem Kinn festgeschnürt. Geschmückt wird der Hut noch mit Federn von meist oranger Farbe. Manchmal ist sein Rand mit Goldband verziert.

 

Die Maske

Die Alt-Herren-Maske hat einen bräunlich-gelben Grundton. Auffallend ist der buschige, breite Kunststoffschnauz, der in den Farben grau-braun vorkommt. Unter ihm leuchtet eine breite, rote Lippenpartie, die einen grimmigen Mundausdruck entstehen lässt. Das Kinn ist kantig und rötlich gefärbt. Die ebenfalls rötlichen Backen sind durch eine schwarze Bogenlinie ab­getrennt. Die Nase ragt spitz heraus, ist jedoch bei der rötlichen Anfärbung kugelig abgerundet. Sie macht den Eindruck eines gleich­mässig,

abgestumpften Berges. Unter den Augen erkennt man zwei schwarze Faltenstriche. Über den ausgeprägten Augenbrauen, welche im Abschluss bei der Nase nach oben zeigen, sind zwei kurze Runzeln zu erkennen, eine andere ist über die Stirne gezogen. Die dunklere Augenpartie ist mit einem weissen Halbkreis, den Augenwimpern und dem Guckloch gestaltet. Eine weitere Runzel befindet sich über den Wimpern. Über dem Nasenansatz begegnen wir senkrechten parallelen Strichen. Der obere Maskenrand ist mit einem Band von gewellten, schnauzfarbenen Haaren bestückt. Die Backenpartie ist rötlich gefärbt.

Gesamteindruck: Die Maske hat ein strenges Aussehen, was primär die Mund- und Augenpartie ausmachen. Der Ausdruck ist aber über­legt und erfahren. Sein Alter steht ihm ins Gesicht ge­schrieben.

 

Das Verhalten

Er wirkt als alter Mann, der durch das Hinken etwas ange­schlagen scheint und sich auf dem Stock abstützen muss. Er spricht recht langsam und in erfahrenem Ton. Durch die freien Beine (bedingt durch die Strümpfe), kommt das schöne Nüsseln bei ihm besonders zum Ausdruck. Er wirkt sehr ruhig.

 

Die Häufigkeit im Auftreten

Anno 1978: In der Garderobe hingen damals zehn Alte Herren. Dazu kommt, dass er noch Ansprüche an den Träger stellt, der den ganzen Tag hinken muss. Das Austoben und Herumtollen sind in ihm nur sehr beschränkt möglich.

Stand 2025: «Alte Herren» sind eher selten in Privatbesitz, ausgenommen das Muotadorf, Ibach. Dort gilt es als Hauptfigur. Die Garderobe der Schwyzer Nüssler führt derzeit ca. 15 Stück.

Hut & Perücke


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