In der Standardsprache würde es «der Domino» heissen, aber bei uns war diese Figur immer schon sächlich. Diese Figur wird vielfach von Damen getragen.
Im Japanesenspiel wurden die Dominos zuerst der Kritik ausgesetzt:
Schuelherr: «Das isch das Domino, Tarf ich vourstellä?
Me kännt's vo allne Masgebälle.
E Maschgere-n us dr obere Trucke!
Bim erschte Schlegelstreich fahd's afe zucke.
Es chönnt äs läbtigs Ianner sy
mid syne zwo Farbe-n im Widerschy.
Au d'Lafere wo-n äs treid, kännsch gschnell:
obe tunkel und unde hell.»
Jöretönel: «Ich weiss nüd rächt ... Die gschläcket Gattig
stahd nüd i mynere Ios-Tag Brattig.
Zwifarbigs Tuech und das Wyberglüeg-
weisch nüd, öb-r-di aaschile tüeg.
Uesi Art sett graduusiger sy.
Neimis Verschlages isch da drby.»
Kathri: «Nei, demm chönnt-ich jetz nüüd abgwünne.
Wäär-mr i allne Teile z'tünne.
Isch ä richtige Döurfler,;dr-daa:
schöuni Sprüch und weisch nüd woraa.»
Paul Kamer: Dr Blätz, Triner Druck, Schwyz 1970 Seite 21
Das Gewand und die Maske
Die Handschuhe sind, wie bei allen Maschgraden, schneeweiss.
Die Schuhe müssen schwarze Halbschuhe sein. Gerne werden auch noch die schwarzen Leder Halbschuhe mit "feinen Sohlen" getragen.
Der Orangensack ist schneeweiss und wird im Arm, ganz nah zum Körper getragen oder über die Schulter geschlagen. Er hat Masse von ca. 40 x 45 cm und am Rand einen Trägerbändel eingezogen, mit dem der Sack geöffnet und geschlossen werden kann.
Das Kopftuch deckt die Nacken- und Halsgegend ab und lässt nur noch den Ausschnitt für das Gesicht frei. Es ist aus weissem Stoff und reicht bis über die Schultern. Unter dem Kinn wird es mit weissen Bändern zugebunden. Es fängt vor allem den Kopfschweiss auf und deckt die genannten Partien ab.
Die Stulpen bedecken die Hosenpartie zwischen dem Rockende und den Schuhen. Sie sind aus schneeweissem Stoff und werden meistens mit einer dünnen Sicherheitsnadel an den Hosen angemacht, obwohl am oberen Ende ein Gummizug eingezogen ist. Dies, weil die Stulpen beim Nüsseln gerne hinunterrutschen. Auf Knöchelhöhe ist ein Gummizug eingezogen, der die Stulpen an dieser Stelle einschnürt. Einige Stulpen haben noch Stickereibänder oder Spitzen beim Abschluss angenäht. Die Stulpen werden meistens stark schmutzig und müssen, wie alles Weisszeug, jedes Mal nach dem Tragen reingewaschen werden.
Der Hinterteil (Füdli): Was der Blätz und der Alte Herr als Bauch benützen, trägt das Domino als Hinterteil mit sich.
Der Büstenhalter (Herz) ist aus Stoff. Dieser kann hinten individuell zugeschnallt werden. Vorne ist er kugelig gepolstert und bilden so die nötigen Erhöhungen. Die Form entspricht einem normalen Damenbüstenhalter. Eine andere Möglichkeit ist das Tragen von einem grossen Damenbüstenhalter, wobei die Busenform durch zugeschnittene Schaumstoffteile oder gestopfte Tücher erreicht wird.
Der Tätscher: wird an die Schulter oder auf die Hand geschlagen und erzeugt einen platten, dumpfen Ton. Er ist aus Holz und besitzt einen handlangen, runden Holzgriff mit einer Schnur zum Anhängen. Das Oberteil ist ein rechteckiges Holzstück, welches drei bis vier Mal bis zum Griff hinunter eingesägt ist. Diese Brettlein erzeugen das Geräusch.
Der Kopfteil ist mit einem Spitz versehen, welcher mit Watte oder Zeitungen gestopft wird, damit er aufrecht steht. Unter dem Zipfel ist der weite Gesichtsausschnitt für die Maske. Nach der Mütze fällt der Kopfteil in einem Kreis auf die Brust, Schultern und Rücken. Vorne kann er aufgeknöpft werden. Abgeschlossen ist der Kopfteil mit einem Silberband. Der Samtstoff tritt in den Farben blau, schwarz, bordeaux, grau, grün und braun auf. Das Kopfteil ist mit Gold- oder Silber Schmuck bestückt oder blumenartigen Gebilden geschmückt und mit Gold- und Silberfäden eingefasst.
Das Kleid reicht bis unter die Knie und ist sehr weit, langärmlig und aus dem gleichen Stoff und Mustern wie der Kopfteil. Unter dem Kinn lässt es sich öffnen. Im Schmuck und den aufgenähten Motiven bestehen grosse Unterschiede. Heute sind die Kleider weniger überladen und mit einfacheren Motiven bestückt. Früher waren viele Silber- und Goldfäden, Ornamente und Bänder angebracht.
Die Masken
Das Domino trägt zwei Masken, wobei die gelb-schwarze Maske als die Originalmaske gilt, und die gross-nasige, zweite Maske «Lappimaske» heisst. Die Lappimaske wird hauptsächlich von Herren bevorzugt, weil es sich in ihr viel besser atmen lässt und sie viel weniger drückt. Viele Schwyzer kennen die Originalmaske schon bald nicht mehr.
Die Originalmaske ist sehr schmal und stellt ein Mädchengesicht dar. Das Gesicht ist gelb, aber die Nasen-, Augen- und teilweise die Stirnpartie sind durch eine schwarze Fläche überdeckt. Der Nasenspitz und die Nasenflügel sind nicht mehr schwarz und auch die rötlichen Wangen zu einem Grossteil nicht. Die Augenlöcher sind von einem weissen Oval umgeben. Der Mund und die Lippen sind schmal und rot, wobei die obere weisse Zahnreihe zu erkennen ist.
Gesamteindruck: Es ist eine einfache, freundliche Maske mit einem feinen Mädchengesicht. Ihr Ausdruck sagt nichts Besonderes aus.
Die Lappimaske: Diese Maske wird auch zu anderen, nicht originalen Kostümen getragen. Sie ist sehr weit ausgebuchtet und weist einen rosaroten Grundton auf. Die Lippen sind breitgezogen und wulstig. Die rote Farbe und die Mundstellung ergeben einen traurigen Mundausdruck. Die Wangen- und Kinngrube ist bräunlich angefärbt. Die Wangen stehen fest heraus und sind rot bemalt auf dem hinteren Teil. Die Nase, kugelrund und feuerrot, fällt stark auf. Das Kinn ist nach hinten gezogen. Die Nasenlöcher befinden sich zwischen Lippe und Nase. Der Augen- und Stirnteil nimmt einen kleinen Platz ein. Die Augen sind schwarz umrandet und durch schwarze Bogenstriche eingefangen. Weit oben sieht man die gestrichelten Augenbrauen in der weissen Stirnfarbe.
Gesamteindruck: Die Maske sieht etwas plump, dumm, ja lappihaft aus. Durch die Ausbuchtungen und das Farbenspiel ist sie aber sehr ausdrucksvoll gestaltet.
Das Verhalten
Auch das Domino kann sehr wild sein und wirbelig, aber im Grossen und Ganzen erscheint es als etwas ruhigere Figur. Vielfach wird es von Damen getragen.
Die Häufigkeit im Auftreten
Anno 1978: 67 Dominos waren in der Garderobe der Schwyzer Nüssler aufbewahrt, von denen aber viele alt und fast nicht mehr zu tragen waren. Trotzdem traf man es am meisten an, nicht zuletzt, weil es dankbar zum Tragen, preislich günstig und selbst leicht herstellbar ist.
Stand 2025: Die Garderobe der Schwyzer Nüssler führt derzeit ca.15 Stück. Die Anzahl der Kostüme im Privatbesitz ist überschaubar.