Bajazzomäitli & Bajazzobueb

In früheren Zeiten soll es noch einen Pajassen (deutsches Wort) gegeben haben.

Im Japanesenspiel von 1970 werden diese Figuren auch Pajasse genannt. Es gibt aber Anhaltspunkte, welche mit Sicherheit auf die Weiblichkeit dieser Figur hinweisen.

So der weibliche Ausdruck der Maske und der ausgefüllte Büstenhalter. Das Bajazzo ist auch die Figur, welche mehrheitlich von Damen getragen wird.

 

Auch zu den Pajassen wurden im Japanesenspiel einige Worte gerichtet:

Schuelherr: «Dieses da, herrlichi Exzellenz, sind Pajassen. Ich hoffe, Sie gsehnd's.

Und wen-i nid wott d'Wahret fältsche, chund au dr Pajass usem Wältsche.»

 

Schuelherreni: «Luschtig isch dr Pajass, momoll,

au sys Hüetäli stieng mier toll.

Gümpele-n usser Rand und Band

chönd ja au d Manne hie umenand.»

 

Schuelherr: «Ds wältsch Elemänt hed-is vill guets prunge,

Kunscht und Gschmack isch dermit ytrunge.

Lueg doch dee Platz aa, die Chile, die Brünne,

all der schöun Gruscht i de Hüüsere-n inne!

D'Freud a dr Muusig, der Zug zum Schöune -

Lueg, üüsi Art isch schwerer im Blued,        

drum tued der Pajass am Schwyzergmüet guet.»

Paul Kamer: Dr Blätz, Triner Druck, Schwyz 1970, Seite 23

Sein Gewand und die Utensilien

 

Die Handschuhe sind, wie bei allen Maschgraden, schnee­weiss.

 

Schuhe: Das Bajazzomäitli trägt einen schwarzen Damenschuh. Nicht selten trifft man auch schwarze Halbschuhe oder die bekannten schwarzen halbhohen Halbschuhe an.

 

Der Orangensack ist schneeweiss und wird im Arm, ganz nah zum Körper getragen oder über die Schulter geschlagen. Er hat Masse von ca. 40 x 45 cm und am Rand einen Trägerbändel eingezogen, mit dem der Sack geöffnet und geschlossen werden kann.

 

Das Kopftuch deckt die Nacken- und Halsgegend ab und lässt nur noch den Ausschnitt für das Gesicht frei. Es ist aus weissem Stoff und reicht bis über die Schultern. Unter dem Kinn wird es mit weissen Bändern zugebunden.

Es fängt vor allem den Kopfschweiss auf und deckt die genannten Partien ab.

 

Strumpfhosen sind goldgelb und nicht aus Wolle.

 

Büstenhalter (Herz): Er ist vor allem für die männlichen Träger gerechnet, allerdings tragen ihn manchmal auch die Damen, um die Form noch deutlicher erscheinen zu lassen.

 

Der Hinterteil (Füdli): Was der Blätz und der Alte Herr als Bauch benützen, tragen der Zigeuner und das Bajazzomäitli als Hinterteil mit sich.

 

Die Rätsche: Wie alle Originalfiguren hat auch das Bajazzomäitli neben dem Orangensack noch die Rätsche in der Hand. In der Umgangssprache nennt man sie auch den "Trüller". Zwei schmale Holzplättchen laufen beim drehen über Holzrädlein und erzeugen ein abgehacktes, aufdringliches Geräusch. 

 

Der Hut wird aus Karton hergestellt und dann überzogen. Er hat die Form von Napoleons Hut. Er wird quer aufgesetzt und die beiden Teile spreizen sich oben auseinander. Der obere Hutrand wird mit einer gelben Kordel und 16 Glöcklein bestückt. Mit einer gelben Kordel sind drei und vierblättrige Blumen am Vorderteil angenäht, welche in der Mitte ein Glöcklein aufweisen. Am Hutrand der Stirnseite deuten gewellte Rosshaare den Haaransatz an. Bändel an den Hutseiten ermöglichen das Festmachen. Nur ein bestimmtes Gelb der Kordel ist passend und korreliert mit der Masken-, Stoff- und Strumpffarbe.

 

Die Krauselräusche ist der Halsschmuck der Figur. Es besteht aus verschiedenen Lagen weissen Tuchs, welche gewellt sind und aufeinandergenäht werden. Die Krauselräusche steht vom Hals ab und kann am Rand rot eingefasst sein. Sie wird hinten ge­bunden.

 

Das Oberteil ist langärmlig und aus schwarzem Samt, wie der Stoff des Hutes. Auf der Bauchseite befindet sich in der Mitte eine Silberknopfreihe. Das Oberteil reicht bis zur Hüfte. An den Ärmeln erkennt man etwas hinter dem Handgelenk ein gelbes Räuschenband, welches mit Glöcklein besetzt ist. Über die Schultern und teil­weise ins Vorderteil hinein, verläuft ein weiteres gelbes Räuschenband, welches auch die Rückenpartie ziert. In kurzen Abständen sind Glöcklein angenäht. In der Schulterpartie sind verlängerte, dreieckige, also spitzige Zipfel angebracht, dessen Enden wieder­um Glöcklein tragen.

 

Der Rock besteht aus vielen kleinen Zipfeln mit Glöcklein. Auf den Grundstoff sind abwechslungsweise gelbe und schwarze Streifen mit spitzigen Zipfeln angebracht. Die einzelnen Strei­fen überlappen einander und die Spitzen stehen senkrecht über­einander. Der unterste Streifen läuft in Spitzen aus, trägt aber keine Glöcklein. Der Rock wird gebunden, oder mit Hosenträger getragen damit er nicht rutscht.

 

Die Maske

Die Bajazzomaske ist im Vergleich zu den andern recht schmal und klein, da sie vor allem für ein Damengesicht gedacht ist. Der Ausdruck entspricht auch einem Mädchengesicht. Geprägt ist die Maske durch die dunkelgelbe Grundfarbe und die schwarz erweiterte Gesichtspartie. Das Kinn ist klein und steht leicht hervor. Der rote Mund ist schmal in der Breite. Die obere, weisse Zahnreihe ist deutlich erkennbar. Die schwarze Fläche hat die Form eines Schmetterlings und erstreckt sich über die Nase, die Wangen, die Augen und über einen Teil der Stirn. Der unterste Teil der Nase ist noch frei und zu erkennen sind zwei kleine Nasenlöchlein.

Über die Nase zieht sich eine goldige Verzierung in Form von Wellenlinien, welche sich kreuzen. Früher waren auf den Wangen zwei Sterne angebracht, ebenso etwas kleinere in den Stirnecken. Die schwarze Schmetterlingsform ist goldig umrandet. Die Augenovale sind eben­falls goldig und die Augenbrauen werden durch gleichfarbige Querstriche verdeutlicht.

Gesamteindruck: Trotz den dunklen Stellen macht das Gesicht einen freundlichen und ebenso unpersönlichen Eindruck. Das Lächeln ist ihr ins Gesicht geschrieben.

 

Das Verhalten

Das Bajazzomäitli fällt mit der Lebendigkeit nicht ab und will die vielen Glöcklein ertönen lassen. Es redet meistens sehr hoch und ausgiebig. Die Rätsche ist vielfach in Bewegung.

 

Die Häufigkeit im Auftreten

Anno 1978: Das Bajazzomäitli traf man nicht in grosser Anzahl, dies hat seinen Grund in der beschränkten Stückzahl (acht) in der Garderobe. Meistens waren aber alle vermietet und gaben mit den anderen Figuren der Rott ein abgerundetes Bild.

Stand 2025: Aufgrund vieler privater «Gwändli» ist die Figur in der Rott immer und oft anzutreffen. Die Garderobe der Schwyzer Nüssler führt derzeit ca. 15 Stück. 

Grundstoff


Strumpfhose & Soundsystem


Haarstrang & Bajazzomäitli Glöggli


Korde & Knöpfe


Bajazzobueb Glöggli & Socken


Samt Stoff


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